Chemikalien zur Wasseraufbereitung

Ist Calciumhypochlorit dasselbe wie Bleichmittel?

Die kurze Antwort lautet: Nein.

Calciumhypochloritund Bleichwasser sind sich tatsächlich sehr ähnlich. Beide bestehen aus unstabilisiertem Chlor und geben zur Desinfektion hypochlorige Säure ins Wasser ab.

Ihre detaillierten Eigenschaften führen jedoch zu unterschiedlichen Anwendungsmerkmalen und Dosierungsmethoden. Vergleichen wir sie im Folgenden einzeln:

1. Formen und verfügbarer Chlorgehalt

Calciumhypochlorit wird in Granulat- oder Tablettenform verkauft und sein verfügbarer Chlorgehalt liegt zwischen 65 % und 70 %.

Bleichwasser wird in Form einer Lösung verkauft. Der Gehalt an verfügbarem Chlor liegt zwischen 5 % und 12 % und der pH-Wert beträgt etwa 13.

Dies bedeutet, dass für die Bleichwassernutzung mehr Lagerraum und mehr Personal erforderlich sind.

2. Dosierungsmethoden

Calciumhypochlorit-Granulat sollte zunächst in Wasser aufgelöst werden. Da Calciumhypochlorit immer mehr als 2 % ungelöste Bestandteile enthält, ist die Lösung sehr trüb. Der Poolpfleger muss die Lösung absetzen lassen und dann den Überstand verwenden. Calciumhypochlorit-Tabletten geben Sie einfach in den speziellen Dosierer.

Bleichwasser ist eine Lösung, die ein Poolpfleger direkt einem Schwimmbecken hinzufügen kann.

3. Kalziumhärte

Calciumhypochlorit erhöht die Calciumhärte des Poolwassers. 1 ppm Calciumhypochlorit führt zu einer Calciumhärte von 1 ppm. Dies ist vorteilhaft für die Flockung, kann jedoch bei Wasser mit höherer Härte (über 800 bis 1000 ppm) problematisch sein und zu Kalkablagerungen führen.

Bleichwasser führt niemals zu einer Erhöhung der Kalziumhärte.

4. pH-Wert-Erhöhung

Bleichwasser verursacht einen stärkeren pH-Anstieg als Calciumhypochlorit.

5. Haltbarkeit

Calciumhypochlorit verliert pro Jahr 6 % oder mehr des verfügbaren Chlors, daher beträgt seine Haltbarkeit ein bis zwei Jahre.

Bleichwasser verliert deutlich schneller verfügbares Chlor. Je höher die Konzentration, desto schneller der Verlust. Bei 6%igem Bleichwasser sinkt der Gehalt an verfügbarem Chlor nach einem Jahr auf 3,3 % (45 % Verlust); bei 9%igem Bleichwasser hingegen beträgt der Gehalt an verfügbarem Chlor 3,6 % (60 % Verlust). Die tatsächliche Chlorkonzentration des gekauften Bleichmittels ist daher ein Rätsel. Daher ist es schwierig, die Dosierung genau zu bestimmen und den effektiven Chlorgehalt im Poolwasser präzise zu kontrollieren.

Das Bleichen von Wasser ist zwar scheinbar kostensparend, doch Anwender werden feststellen, dass Calciumhypochlorit im Hinblick auf die Haltbarkeitsdauer günstiger ist.

6. Lagerung und Sicherheit

Die beiden Chemikalien sollten in einem fest verschlossenen Behälter an einem kühlen, trockenen und gut belüfteten Ort aufbewahrt werden, fern von unverträglichen Substanzen, insbesondere Säuren.

Calciumhypochlorit gilt als hochgefährlich. Es raucht und fängt Feuer, wenn es mit Fett, Glycerin oder anderen brennbaren Substanzen vermischt wird. Bei Erhitzung auf 70 °C durch Feuer oder Sonneneinstrahlung kann es sich schnell zersetzen und Gefahren verursachen. Daher ist bei der Lagerung und Verwendung besondere Vorsicht geboten.

Bleichwasser ist jedoch sicherer in der Lagerung. Unter normalen Anwendungsbedingungen verursacht es fast nie Feuer oder Explosionen. Selbst bei Kontakt mit Säure setzt es Chlorgas langsamer und in geringerer Menge frei.

Kurzfristiger Kontakt mit Calciumhypochlorit mit trockenen Händen verursacht keine Reizungen, kurzzeitiger Kontakt mit Bleichwasser hingegen ebenfalls. Es wird jedoch empfohlen, bei der Verwendung dieser beiden Chemikalien Gummihandschuhe, eine Maske und eine Schutzbrille zu tragen.

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  • Veröffentlichungszeit: 30. Juli 2024

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